Dichtungstechnik
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Dichtungen haben die primäre Funktion, zwei funktionsmäßig verschiedene Räume mit gleichem oder unterschiedlichen Druck voneinander zu trennen, damit kein Austausch fester, flüssiger oder gasförmiger Medien zwischen diesen stattfinden kann oder der Austausch innerhalb zulässiger Grenzen liegt. Typische Anwendungen sind bspw. die Verhinderung des Verlusts von Betriebsstoffen (z.B. Ölaustritt aus Wälzlagern, Luft aus Pneumatikdichtungen), Vermeidung des Eindringens von Verschmutzungen (z.B. in Wälzlager) oder die Verhinderung des Vermischens verschiedener Betriebsstoffe.
Dabei ist für die erreichbare Dichtheit wichtig, ob zwischen zwei ruhenden Dichtflächen abgedichtet werden muss (statische Dichtungen) oder zwischen zwei Dichtflächen abgedichtet werden muss, die sich relativ zueinander bewegen (dynamische Dichtungen).
Bei ruhenden Bauteilen wird im Sinne einer „technischen Dichtheit“ für flüssige und gasförmige Medien verlustlose Dichtheit gefordert, außer Diffusionsverluste bei gasförmigen Medien. Bei bewegten Bauteilen sind drei Undichtheitswege möglich: zwischen Gehäuse und Dichtung (wirkt wie statische Dichtung), Welle und Dichtung und durch die Dichtung selbst (Diffusionsverluste). Zwischen Welle und Dichtung wirkt ein Flüssigkeitsfilm reibungs- und damit verschleißmindernd und ist damit erwünscht, obwohl er zu geringem Leckverlust (auch als Leckmengenrate bezeichnet) führt.
Um eine wirksame Dichtungen erreichen zu können, ist eine Anpassung der Dichtflächen aneinander, zumindest auf einer Dichtlinie notwendig. Dadurch resultieren an angrenzende Bauteile Anforderungen hinsichtlich Oberflächenrauheit, Form- und Lagetoleranzen und evtl. Einbauraum-Toleranzen und Oberflächenhärte. Darüber hinaus gilt es zu berücksichtigen, dass sich unter Betriebsbedingungen Einbauverhältnisse verändern können (Durchbiegung der Welle, unterschiedliche Wärmeausdehnung, Verschleiß der Dichtlaufflächen, elastisch/plastische Verformung der Bauteile und Dichtung).