Rillenkugellager

Rillenkugellager sind die am häufigsten verwendeten Wälzlager überhaupt, weshalb diese ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten und eine ausgeprägte Typen- und Ausführungsvielfalt aufweisen. Rillenkugellager sind vielseitig einsetzbar und im Betrieb unempfindlich sowie wartungsfreundlich. Darüber hinaus ist dieser Lagertyp selbsthaltend und für hohe bis sehr hohe Drehzahlen geeignet. Die relativ kleinen Berührungszonen zwischen den Kugeln und der Laufbahn führen zu minimalen Reibungsflächen und reduzieren somit den Rollwiderstand. Um die Rollreibung weiter zu reduzieren, werden Rillenkugellager in der Regel durch Öl bzw. Fett geschmiert. Somit bildet sich während der Drehbewegung zwischen Kugel und Laufbahn ein Schmierfilm, der einen direkten Rollkontakt (Trockenlauf) verhindert.

Moderne Wälzlager werden bereits vom Hersteller mit einem geeigneten Wälzlagerfett versetzt. Standardmäßig werden bei Rillenkugellagern die Wälzlager mit Hilfe eines Käfigs in einer bestimmten Position gehalten und geführt. Eine Ausnahme bilden vollkugelige Rillenkugellager, die keinen Käfig besitzen und so die größtmögliche Anzahl an Wälzkörpern beinhalten. Die höhere Anzahl von Wälzkörpern ermöglicht eine höhere Belastbarkeit im Vergleich zu käfiggeführten Rillenkugellagern. Die Besonderheit dieses Lagertyps besteht darin, dass sie neben Radialbelastungen auch axiale Belastungen in beide Richtungen aufnehmen können. Dies wird durch die tiefen Laufbahnen und die enge Schmiegung ermöglicht. 

Ein Nachteil, der für Kugellager im Allgemeinen charakteristisch ist, besteht darin, dass die aufnehmbare Last von Rillenkugellagern aufgrund des punktförmigen Wälzkörperkontakts begrenzt ist. Des Weiteren ist die erwartbare Lebenserwartung im Gegensatz zu anderen Lagertypen geringer. Die einfach aufgebauten, im Betrieb wartungsfreundlichen und empfindlichen Lager gibt es ein- oder zweireihig sowie offen oder abgedichtet.

Einreihige und zweireihige Rillenkugellager

Einreihige Rillenkugellager

Einreihige Rillenkugellager gibt es in vielen Ausführungen und Abmessungen. Offene einreihige Rillenkugellager eignen sich aufgrund des geringen Reibmoments insbesondere für höchste Drehzahlen, wohingegen Lagerausführungen mit Spaltdichtungen für hohe Drehzahlen geeignet sind.

Zweireihige Rillenkugellager

Der Aufbau zweireihiger Rillenkugellager entspricht einem Paar einreihiger Rillenkugellager. Im Vergleich zu einreihigen Rillenkugellagern besitzen zweireihige Rillenkugellager zwei Laufrillen mit jeweils einer Kugelreihe. Diese Art von Lager wird dann benötigt, wenn die Tragfähigkeit einreihiger Rillenkugellager unzureichend ist. Sie besitzen im Vergleich zu einreihigen Rillenkugellagern die gleichen Bohrungs- und Außendurchmesser, sind jedoch ein wenig breiter und deutlich stärker belastbar.Rillenkugellager von SKF und Schaeffler

Abgedichtete Rillenkugellager

Die gängigen Rillenkugellager sind serienmäßig auch mit Deck- oder Dichtscheiben auf einer oder beiden Seiten erhältlich. Die Dichtausführungen reichen hierbei von einem geringen Reibdrehmoment bis hin zu einem höheren Reibungswiderstand. Bei Dichtungen mit geringem Reibwiderstand kommt das Prinzip einer engen Spaltdichtung zur Anwendung. Dichtungen, die einen höheren Reibmoment haben, sind als schleifende Dichtung mit hoher Dichtwirkung ausgeführt. Beidseitig abgedichtete Lager sind wartungsfrei und auf Lebensdauer geschmiert.

Axial-Rillenkugellager

Axial-Rillenkugellager stehen als einseitig oder zweiseitig wirkende Lager zur Verfügung, die ausschließlich zur Aufnahme axialer Belastungen konzipiert sind und radial nicht belastet werden dürfen. Aufgrund der Konstruktion sind Axial-Rillenkugellager nicht selbsthaltend. Der Einbau der einzelnen Lagerteile erfolgt getrennt und ist daher sehr einfach. Axial-Rillenkugellager eignen sich insbesondere für Lagerstellen, die ein- oder beidseitig axial hoch belastend werden, wobei die Anforderungen an die axiale Tragfähigkeit nicht so hoch ist, dass noch tragfähigere Axial-Zylinderrollenlager erforderlich sind.

Axial-Rillenkugellager sind mehrteilig aufgebaute und aufgrund der Konstruktion nicht selbsthaltende, jedoch montagefreundliche Lagereinheiten und gehören zur Gruppe der Axial-Kugellager. Die Lager bestehen aus einer Wellenscheibe, ein- oder zwei Gehäusescheiben, einem oder zwei Kugelkränzen sowie einer Unterlagscheibe und können getrennt voneinander eingebaut werden. Sowohl die Wellen- als auch die Gehäusescheibe haben zur Führung der Kugeln Laufrillen mit einer definierten Schmiegung, in denen die Wälzkörper umlaufen. Die Kugeln werden dabei von einem Käfig gehalten. Standardmäßig handelt es sich dabei um Blechkäfige aus Stahl oder Messing-Massivkäfige.

Axial-Rillenkugellager mit der Artikelnummer 51308 von SKF

Einseitig wirkende Axial-Rillenkugellager nehmen Axialkräfte in eine Richtung auf und stützen die Welle nach einer Seite hin ab. Sie bestehen aus einer Wellen- und Gehäusescheibe, zwischen denen ein Kugelkranz angeordnet ist. Zweiseitig wirkende Axial-Rillenkugellager nehmen Axialkräfte in beide Richtungen auf und führen die Welle in beide Richtungen. Sie bestehen aus einer Wellenscheibe, zwei Gehäusescheiben und zwei Kugelkränzen. Es gilt zu beachten, dass Axial-Rillenkugellager auf Winkelfehler empfindlich reagieren. Winkelfehler und Schiefstellungen zwischen Welle und Gehäuse kann das Lager in Verbindung mit einer kugeligen Gehäusescheibe und Unterlagenscheibe ausgleichen.

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